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Das Training mit dem 2-Felder-Prinzip

Ein gelungenes Fußballtraining garantiert viele Ballaktionen, viele Wiederholungen und macht den Teilnehmern viel Spaß. Alle Grundtechniken, taktisches Verhalten und richtige Spielentscheidungen können Spieler am besten erlernen, wenn sie in einer motivierenden Spielumgebung immer wieder angewendet werden. Um diese Ziele mit großen Gruppen zu erreichen, sollten Trainer in mindestens zwei Feldern trainieren, auf eine gute Methodik und ein fokussiertes Coaching achten.

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Zwei Felder statt nur ein Feld - der Schlüssel zum Erfolg

Viele Trainer haben die Neigung, mit allen Spielern in nur einem Feld zu trainieren, denn der innere Drang, die Übersicht, die Kontrolle und alle Spieler im Blick zu behalten, ist stark ausgeprägt und weit verbreitet. Zudem glauben viele, auf diese Weise Zeit und Material zu sparen, weil ein einzelnes Feld schnell aufgebaut ist. In der Realität entstehen aber durch das Training in nur einem Feld viele Probleme. Große Spielergruppen sind schnell unruhig und abgelenkt. Die Folge sind Stress und Zeitverlust beim Erklären und Vormachen von Spiel- und Übungsformen. Außerdem ergeben sich bei Spielformen in großen Gruppen nur wenige Ballaktionen pro Spieler und dadurch ein verringerter Lerneffekt. Einzelfeld-Training führt zu wenigen spielrelevanten Aktionen und seltener Anwendung von Fußballtechniken.

Mehrere Trainingsfelder, bessere Ballquote - eine einfache Lösung

Ein Beispiel: Eine Mannschaft besteht aus 16 Spielern. Der Trainer will eine Spielform durchführen und überlegt, ob er 1 Feld oder 2 Felder aufbaut. In nur einem Spielfeld müsste er 8 gegen 8 spielen lassen. Die Folge wäre eine schlechte Ballquote von 1:16 (nur 1 Ball für 16 Spieler). Zu erwarten sind die bekannten “Spielertrauben” und das unbefriedigende Ergebnis, dass viele Spieler nur selten an den Ball kommen und Techniken ausführen. Der Trainer erkennt das Problem, baut doppelt auf und verteilt die Spieler auf beide Felder. Er lässt in beiden Feldern im 4 gegen 4 mit einer Ballquoten von 1:8 spielen. Am Ende des Trainings stellt er fest, dass seine Spieler mit dem 2-Felder-Prinzip sehr oft gedribbelt, gepasst und auf die Tore geschossen, außerdem viele Spielentscheidungen getroffen und wahrscheinlich ihre technischen Fähigkeiten verbessert haben.

Kleine Spielformen und parallele Übungen im Training

In 2 Spielfeldern ergeben sich für die Trainingsgestaltung viele Möglichkeiten. In einem Feld kann frei gespielt, während im zweiten Feld Koordinations- oder Technikaufgaben gestellt werden, z. B. in Form eines Fangspiels, eines Bewegungsparcours oder eines Torschussrundlaufs. Dadurch wird in einem Feld ganzheitlich in Spielformen trainiert und im anderen Feld ein Fokus auf bestimmte Bausteine des Fußballs gesetzt, z. B. auf die Koordination (Fangspiel) oder den Torschuss (Torschussrundlauf). Alternativ können Trainer in beiden Feldern in kleinen Spielformen arbeiten, etwa ein 5 gegen 5 auf 2 Jugendtore mit einem 3 gegen 3 auf 4 Minitore kombinieren. Wechseln die Kinder regelmäßig zwischen den Feldern, sammeln sie Spielerfahrungen in beiden Spielformen. In 2 Feldern können sinnvollerweise bis zu 20 Spieler gleichzeitig trainieren (max. 2 x 10). Bei noch größeren Trainingsgruppen sollten weitere Spielfelder aufgebaut werden.

Fokussiertes Coaching und 2-Felder-Prinzip

Auch für den Trainer ergeben sich mit dem 2-Felder-Prinzip mehrere Optionen. Generell schafft er für die Spieler ein intensives Trainingsumfeld als Basis einer gute Ausbildung und für sich selbst im Kleingruppentraining eine bessere Übersichtlichkeit. Er kann sich entweder zwischen die Felder stellen und sie im Wechsel beobachten oder aber in einem Feld ein freies Spiel organisieren und sich auf das zweite Feld konzentrieren, um dort fokussiert zu coachen. Beobachtet er beispielsweise ein 2 gegen 2 auf 4 Minitore, wird er das technische Können und die Fehler der Spieler leicht erkennen und ansprechen können. Gute Aktionen sollten Trainer loben und bei Fehlern einzelne Tipps und Anregungen geben. Alternativ kann das zweite Feld durch Co-Trainer, Eltern oder Spielkapitäne begleitet werden, während sich der Trainer auf die Aktionen im ersten Spielfeld konzentriert.